Die Eigenschaften von rostfreiem Stahl, besonders die verglichen mit normalen Stählen höhere Duktilität, sorgen dafür, dass das Material auch mit Spezialwerkzeugen nur schwer zerspanbar ist und diese zudem relativ schnell verschleißt. Außerdem kommt es am Werkstück häufig zu ausgeprägter Gratbildung und die angestrebte Oberflächengüte kann oft nicht erreicht werden. Um die Prozesssicherheit bei der Bearbeitung zu erhöhen, hat die WEXO Präzisionswerkzeuge GmbH mit der XTOP-Serie nun für diese Problemmaterialien spezielle Werkzeuge entwickelt. Beim Schaftfräser beispielsweise wurden Schneidengeometrie und Schnittparameter so optimiert, dass mit Ra-Werten von circa 0,40 µm eine besonders hohe Oberflächengüte erreicht wird und nahezu gratfreie Werkstoffkanten erzeugt werden. Die Geometrie des Gewindebohrers wurde im Anschnitt sowie im Hinterschliff so angepasst, dass sich die auftretenden Drehmomente beim Anschneiden und am Umkehrpunkt reduzieren. Der Span kann auch bei tiefen Grundlochgewinden bis 3xD optimal geführt und im Rücklauf problemlos abgeschert werden. Die Werkzeuge, die auf der EMO 2015 gezeigt werden, eignen sich beispielsweise auch für Hastelloy, Guss oder NE-Werkstoffe.
„Um die im Vergleich zu normalen Stählen höhere Duktilität von Inox auszugleichen, wurde für den XTop-Schaftfräser eine spezielle Schneidengeometrie entwickelt, die die Spanbildung begünstigt“, erklärt Björn Hamel, Produktmanager der WEXO Präzisionswerkzeuge GmbH. Außerdem verfügt der Fräser über ungleiche Drallwinkel: Die gegenüberliegenden Schneiden haben jeweils einen Winkel von 39 beziehungsweise 41°. Dadurch läuft das Werkzeug besonders beim Fräsen von Taschen deutlich ruhiger als ein gleichgedralltes Werkzeug und die Spanabfuhr verbessert sich. Der Fräser wurde eigens mit einer TiAlN-TiSiN-Beschichtung überzogen, die eine extrem glatte Schichtoberfläche mit guten Gleiteigenschaften bildet und die Bearbeitung des Werkstücks zusätzlich erleichtert. Außerdem zeichnet sich der XTOP aufgrund seiner besonders hohen Laufruhe durch äußerst wenig Verschleiß aus. Das erhöht sowohl die Standzeit des Werkzeugs als auch die Produktivität und die Prozesssicherheit.
„Rostfreier Stahl ist auch deshalb nur schwer zu zerspanen, weil sich bei der Bearbeitung durch die entstehende Wärme die Grundfestigkeit des Materials deutlich erhöht. Vor allem beim Fräsen austenitisch-rostfreier Stähle und rostfreier Duplex-Stähle kommt es daher beispielsweise zu erhöhtem Kerbverschleiß und Schneidenausbrüchen aufgrund von Kammrissen“, so Hamel. Um dies zu vermeiden, wurde die Schneidengeometrie des XTOP-Fräsers so gestaltet, dass sie diesem Effekt entgegenwirkt. Auch Schnittparameter wie Drehzahl, Vorschub, Zustellung und Schnitttiefe wurden speziell auf Inox angepasst, um eine besonders hohe Oberflächengüte zu erzielen. So erreichte der Fräser beispielsweise bei einer Schlichtbearbeitung am Werkstoff 1.4571 einen Ra-Wert von 0,39 µm.
Spezieller Hinterschliff beim Gewindebohrer
„Beim Gewinden in rostfreien Stählen ist die Gefahr, dass das Werkzeug durch Spanklemmer bricht, besonders dann sehr groß, wenn Grundlöcher gebohrt werden. Im Gegensatz zu einem Durchgangsloch, wo die Späne nach vorne abgeführt werden, wird der Span hier entgegen der Schneidrichtung aus dem Loch geführt“, erläutert der Produktmanager. Der Pulverstahl-Gewindebohrer der XTOP-Serie wurde daher im Anschnitt und im Hinterschliff mit einer neuen Geometrie ausgestattet, die die höhere Zähigkeit von rostfreien Stählen ausgleicht. „So wird das Abscheren des Spans erleichtert und ein sauberer Spanbruch erzeugt. Auch die auftretenden Drehmomente konnten beim Anschneiden und am Umkehrpunkt deutlich reduziert werden“, so Hamel weiter. Die minimierte Reibung wirkt sich insgesamt positiv auf die Oberflächengüte und die Lehrenhaltigkeit aus und sorgt für eine deutlich höhere Prozesssicherheit. Da der neue Gewindebohrer zudem über einen Drallwinkel von 50° sowie über eine HL-Beschichtung verfügt, kann der Span auch bei besonders tiefen Grundlochgewinden optimal geführt und im Rücklauf problemlos abgeschert werden. Dabei sind Gewindetiefen bis 3xD realisierbar.
Auf der EMO 2015 in Mailand wird die neue XTop-Serie in Halle 6 an Stand L02 der Öffentlichkeit präsentiert. Für erste Gespräche und konkrete Anfragen stehen Standleiter Marius Kölbl und sein Team dort interessierten Besuchern zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Messe im Internet unter: www.emo-milano.com
Was: EMO MILANO 2015
Wann: 05. - 10. Oktober
Wo: Mailand
Stand: Halle 6, Stand L02
Ansprechpartner: Herr Marius Kölbl
Die WEXO Präzisionswerkzeuge GmbH wurde 1970 in Bad Homburg gegründet. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches Produkt- und Leistungsangebot im Bereich der spanenden Metallbearbeitung, vor allem bei Bohr-, Fräs- und Gewindewerkzeugen. Derzeit hat der Betrieb 30 Mitarbeiter.